Premiere Pro CC Tutorial Teil 2
Trimmen und Zusammenstellung im Schnittfenster etc.

Doppelklick auf Clip im Projektfenster - Trimmen im Quellmonitor - per Drag And Drop in die Videospur 1 im Schnittfenster ziehen: das ist die
simpelste Arbeitsweise zu Beginn eines Videoschnitts. Theoretisch kann so das Rohmaterial "bereinigt" zu einem Videofilm zusammengestellt werden
(die Ansicht heisst ja "Zusammenstellung"):

Wird der Clip aus dem Quellmonitor ins noch leere Schnittfenster gezogen, mit gehaltener linker Maustaste (Drag & Drop),
wird eine neue Sequenz mit dem Namen des Clips und dessen Videoformateinstellungen erzeugt:


 

 

 

PS: Man kann auch eine Neue Sequenz erzeugen und die Projekteinstellungen hier bestimmen:

Es ist ganz praktisch, Anpassungen im Schnittfenster vorzunehmen, entweder über das Werkzeugsymbol oben im Videospurkopf:

.... oder über die runden Anfasser:

Werden Clips verschoben, oder nachträglich aus dem Quellmonitor eingefügt, so sind das einige kompliziertere Varianten die im weiteren Verlauf des Schnitts
eingesetzt werden müssen
Die Funktionen von Premiere Pro sind hier beispielhaft.
Probieren wir die Buttons rechts im Quell/Trimmmonitor aus (die auf der linken Seite sind fürs Trimmen und Abspielen zuständig).
Und Achtung: der Abspielkopf (Cursor) im Schnittfenster steht irgendwo im 2. Clip.
Im Quellmonitor selbst wurde der Clip "touristen1" vorbereitet/ getrimmt.

Ein Klick auf den "Einfügen"-Button - und der Clip wird an der Stelle des Abspielkopfs eingefügt, der Clip "touristen2" wird aufgetrennt in 2 Teile
(vorher und nachher):


Ein Klick auf "Überlagern"... ergibt ein anderes Ergebnis. Der Clip "touristen2" wird ab dem Abspielkopf (Zeitnadel) überschrieben. Andere Wirkung, aber genauso blöd:



Warum? ... es sind im Videospurkopf die Video/Audiospur 1 als Zielspuren ausgewählt. Wir ändern die Videozielspur auf Video2
(Achtung: diese Screenshots sind aus CS6, es funktioniert in CC genauso).
Schon besser: der Clip "fest1" wird in Videospur 2 eingefügt und zwingt den Clip in Videospur 1 nach hinten.
Allerdings wieder am Abspielkopf, was den Videoclip unschön auftrennt:


Dasselbe mit "Überschreiben" - da wird Audio weiterhin überschrieben:

Die Logik dieser Buttons und der Zusammenhang mit Abspielkopf und Zielspuren ist also klar. Sinnvoll ist ein Einfügen also meistens nur,
wenn der Abspielkopf genau an einem Schnittpunkt platziert wird.

Übrigens gibt es noch die Variante, in der "Bearbeitungsansicht"den getrimmten Clip aus dem Quellmonitor in den Programmmonitor zu ziehen-
dort erscheinen wieder einige neue der bereits bekannten Optionen:



Das ist bereits ein Vorgriff auf weitere Bearbeitungsmöglichkeiten, denn in Premiere gibt es oft mehrere Möglichkeiten um ein Bearbeitungsziel zu erreichen ...


Wie rangiere ich den Abspielkopf denn nun genau auf einen Schnittpunkt? Die Lösung steckt in den Buttons im Programmmonitor -
"Zum nächsten Schnittpunkt gehen", gibts vorwärts und rückwärts. Dazu muss allerdings die Ansicht des Programmmonitors unten rechts über das Pluszeichen erweiter werden:

Die gewünschten Buttons werden einfach in die Buttonleiste unter dem Monitor gezogen, dann wird die Zeitnadel mit einem Klick exakt auf den Schnittpunkt rangiert:


Mit "Einfügen" wird der Clip aus dem Quellmonitor eingefügt, der Clip in Videospur 1 nicht aufgetrennt oder überschrieben
(gut aufpassen, da in der Zusammenstellungsansicht oft zwischen Quell- und Programmmonitor gewechselt werden muss):

Wenn ich jetzt den Clip "touristen1" per Drag & Drop nach hinten verschiebe, bleibt eine Lücke:

Rechtsklick in die Lücke öffnet das Kontextmenü:

Ich würde jetzt gerne den Schnittpunkt von "touristen2" und "touristen1" verändern. Ein Rechtsklick auf den Schnittpunkt öffnet das bekannte Kontextmenü:

... welches hier nur leider nicht mehr aktiv ist (warum auch immer!).
Egal, aktivieren wir einfach das Ripple-Werkzeug:

Dazu und zu den sehr praktischen Tastaturbefehlen für das Arbeiten im Schnittfenster natürlich mehr im Kurs!!


Eine interessante Variante für das "Befüllen" des Schnittfensters ist der Button "Automatisch in Sequenz umwandeln" unten im Projektfenster. Dazu gleich mehr...

Denn bis dahin sind einige Vorarbeiten zu erledigen, und zwar werden im Modus "Zusammenstellung" die ausgewählten Clips getrimmt-
ein Doppelklick auf das Symbol im Projektfenster bugsiert sie in den Quellmonitor:

Es bleibt immer nur die zuletzt getrimmte Version des Clips im Projektfenster - oben sind es 3.07 von ursprünglich 14 Sekunden.
Werden mehrere Teile aus einem Clip getrimmt, werden Clipkopien erstellt:

Ein Rechtsklick in den Quellmonitor öffnet das Kontextmenü. Alles weitere ist klar:

Die 3 Clipkopien können auch umbenannt werden, und - Achtung:der originale Clip 00018.MTS bleibt natürlich erhalten:

In der Symbolansicht des Projektfensters lassen sich die Clips per Drag & Drop neu anordnen. Die 3 Clipkopen wurden nach oben verschoben hinter weitere verschobene Clips.

Alle ausgewählten/angeordneten Clips werden nun markiert (mit gedrückter Umschalttaste auswählen)
und wie oben bereits gezeigt automatisch in eine Sequenz eingefügt bzw. in eine Sequenz umgewandelt:

...und es können bereits Überblendungen gesetzt werden:

PS: Standardblenden werden im Menü "Voreinstellungen" festgelegt (d. h., welche und wie lang - die Audioblende kann auch länger sein)

Dieses schnelle Verfahren kann natürlich auch für eine neue Sequenz angewendet werden. Resultat ist ein Einspurschnitt, der oft als Basis für das Gesamtvideo dient.


In Verbindung mit der Änderung der Zielspuren wird so ein Mehrspurschnitt vorbereitet:


Um Video und Audio zu trennen, gibt es jetzt den Button "Verknüpfte Auswahl". Die alte Variante im Kontextmenü gibt es immer noch (ist dann 1 Klick mehr):


Da sich so Audio und Video leichter mal verschiebt, wird sofort der altbekannte Synchronfehler angezeigt:


Selbstverständlich kann bei gehaltener ALT-Taste immer noch Audio und Video unabhängig geändert werden, auch wenn beide noch verbunden sind
(mit roter eckiger Klammer):


Bei den Überblendungen fehlt jetzt das wenig hilfreiche Einstellungfenster aus CS 6, nur noch die Dauer der Überblendung kann geändert werden:


Weitere Überblendungen werden per Drag And Drop auf den jeweiligen Clip bzw. Schnittpunkt gezogen:

Wird nun auf die oben beschriebene Weise ein weiterer Clip schnittpunktgenau eingefügt, fliegt die Weiche Blende interessanterweise raus:


... beim Ripple-Editing bleiben sie erhalten:

Es versteht sich von selbst, dass die hier gezeigten Blenden wie "Übergang zu Schwarz" in der Praxis besser durch Keyframes und Ändern der Deckkraft realisiert werden können.
Auffallend ist, wie wenig sich grundlegend geändert hat (warum auch?). Neues Aussehen, neue Buttons und neue Menüoptionen sind schnell geläufig. Und es hat sich gezeigt, dass wg. der möglichen Bearbeitungsvarianten doch sehr individuelle Workflows entwickeln.
Die für die effiziente Schnittpraxis unverzichtbaren Tastaturbefehle werden nur langsam durch neue ergänzt (eigene konnte man schon immer festlegen, wenn optional).

Wenig Neues bietet der Titler:

Für die Titelwerkzeuge gibt es jetzt den Extraklick!



Echte Neuerungen sind zum Beispiel der Morph-Schnitt, und vor allem der Lumetri-Farbe-Effekt

(praktisch die bekannte 3 Wege-Farbkorrektur) und Speed-Looks - dafür gibt es eigene Tutorials.

Die Bearbeitung von Audioclips und Audiospuren hat jetzt jeweils spezielle Mixer:

 

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>> Tutorial PremPro 3 zu     Mehrspurschnitt mit Athmoton       als PDF >>

>> Tutorial PremPro zur Titelanimation als PDF >>

>> Masken in PremPro CC >>